Weihnachten
Gedicht zur Weihnachtszeit
Joseph von Eichendorffs Gedicht "Weihnachten" ist ein wundervolles Beispiel seiner romantischen Lyrik, das die festliche Atmosphäre und den Zauber der Weihnachtszeit in einer poetischen Sprache einfängt.
Eichendorff, einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Romantik, präsentiert in diesem Gedicht eine harmonische Verbindung zwischen Natur, Sehnsucht und spiritueller Erfahrung. "Weihnachten" lädt die Leser ein, in eine Welt einzutauchen, in der die winterliche Landschaft und die festlichen Bräuche eine tiefe emotionale Resonanz erzeugen. Durch die geschickte Verwendung von Symbolik und Metaphern webt Eichendorff eine poetische Erzählung, die nicht nur die äußere Schönheit der Weihnachtszeit feiert, sondern auch die Bedeutung von Gemeinschaft, Hoffnung und innerem Frieden hervorhebt.
Inhalt
Weihnachten
Joseph von Eichendorff
Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so friedlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderlich beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil´ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt´s wie wunderbares Singen -
o du gnadenreiche Zeit!